Venusdurchgang vor der Sonne am 8.6.2004

Bei einem Venustransit bewegt sich die Venus auf ihrer Bahn genau zwischen Erde und Sonne durch, schattet ein Stück Sonne ab und verursacht so eine Mini-Sonnenfinsternis. Da die Bahnen von Erde und Venus unterschiedlich geneigt sind, zieht die Venus meist über oder unter der Sonne durch. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zum Venustransit. Am 8.6.2004 war es wieder einmal soweit, nachdem der letzte vom Dezember 1882 soweit zurücklag, dass kein heute lebender Mensch vor dem 8.6. ihn beobachten konnte. Der nächste findet 2012 statt, aber während es in Europa Nacht ist. Danach wird diese seltene Himmelserscheinung über 100 Jahre nicht mehr zu sehen sein. Der Altenburger Astronomieverein Bernhard Schmidt e.V. hatte sich deshalb seit über einem Jahr auf dieses Ereignis vorbereitet. Als Generalprobe diente ein Merkurdurchgang vor der Sonne am 7.5.2003. Dadurch konnten Mängel bei Rechnern und Kameraadaptern beseitigt werden. Am 8.6. spielte das Wetter nach wochenlanger Tristesse mit. Gegen 7 Uhr begannen die Vereinsmitglieder, die Fernrohre auf der Wiese hinter Buchenring 29 aufzubauen. Zwei Teleskope wurden mit Webcams bestückt, um den Venustransit mit dem Computer aufzunehmen. Ein Fernohr diente fotografischen Beobachtungen, drei wurden überwiegend visuell genutzt und um der Bevölkerung schnell die Venus vor der Sonne zeigen zu können, gab es eine Projektionsvorrichtung. Zusätzlich waren zwei Videokameras im Einsatz. Pünktlich 7.19 Uhr begann die Venus, sich vor die Sonne zu schieben. Sie brauchte dann etwas mehr als sechs Stunden, um den Sonnenrand auf der anderen Seite zu erreichen. Während dieser Zeitspanne kamen Schaulustige vorbei, die sich den Venustransit nicht entegehen lassen wollten.

Schulklasse

Gegen 8 Uhr erschien eine Schulklasse, deren Lehrerin aus der Zeitung von der Beobachtung erfahren hatte.

Minolta Dimage7 am C8

Nach 10 Uhr ging es auf der Wiese recht gemütlich zu. Die Aufnahme entstand mit einer Minolta Dimage 7 in Okularprojektion am C8.

Austritt

13 Uhr wurde es wieder spannend. 13.03 Uhr sollte der Austritt beginnen und alle lauerten auf das Tröpfchenphänomen. Das Bild zeigt eine Webcam-Aufnahme am TAL 150/1200. 13.23 Uhr war der Venustransit dann vorbei.


Daten:

Zum Verlauf eine Serie verkleinerter Webcam-Bilder (Zeitangaben in MESZ):

7:45 7:49 8:21 8:41
9:02 9:37 9:44 10:02
10:10 10:25 10:53 11:25
11:54 12:03 12:27 12:49
12:56 13:03 13:10 13:14
13:20 iBook G4 beim Aufzeichnen Wegen großer Umgebungshelligkeit musste der Rechner mit einer Decke abgeschattet werden. Die Webcam am Okularauszug des TAL 150/1200

Einen Zusammenschnitt der Webcam-Aufnahmen kann man hier als 34-minütiges Video für den iPod herunterladen. Das File ist 87 MB groß und lässt sich auch mit Quicktime, iTunes, MPlayer o.ä. abspielen.

Bei dieser Serie fehlen Bilder vom Eintritt, da es Probleme beim Aufbau gab. Vom Eintritt gibt es zwei Bilder, die mit der Minolta Dimgae 7 am Astroscan 108/440 mit 40-mm-Okular entstanden sind. Auf diesen Aufnahmen ist die Venus am rechten Sonnenrand zu sehen.

7:24 7:29

Bilder vom Beobachtungsplatz:

Solarscope
Party

Abends gab es eine "Siegesparty" im Stadt Gera.


Sehr informativ ist eine Seite der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
- Website der ESO-Kampagne
- Website des Koordinators für die Aktivitäten in Deutschland

Zum Vergleich kann auch unsere Seite zum Merkurdurchgang vom 7.5.2003 herangezogen werden. Venus wird fünfmal größer sein, als damals Merkur.



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