Die bedrückenden Sterne waren ein tüchtiges Stück über den Himmel gewandert. Und obgleich der schützende Schirm der Lichtreklamen zum größten Teil verschwunden war, blieb dem jungen Paar auch weiter seine selige Unkenntnis der Nacht.
Aldous Huxley, Schöne neue Welt
Nächtliche Beleuchtung soll helfen, Unfälle zu vermeiden, ein Gefühl von Sicherheit geben und Webezwecken dienen. Dabei enstehen störende Nebeneffekte. Schlecht abgeschirmte Leuchten blenden. Nach oben gerichtetees Licht wird gestreut und hellt den Himmel auf, wodurch weniger Sterne zu sehen sind.
Diese Lichtverschmutzung stört nicht nur astronomische Beobachtungen. Der Schlaf-Wach-Zyklus bei Menschen und Tieren wird gestört, was Folgen für die Gesundheit hat. Insekten, Vögel und Fische werden nachts in der Orientierung gestört, was oft tödliche Auswirkungen hat. Auch Pflanzen können geschädigt werden, wenn z.B. beleuchtete Bäume im Herbst verspätet ihre Blätter abwerfen und dadurch Frostschäden oder Astbrüche durch Schneelast erleiden.
Die Lichtverschmutzung wird zunehmend als eine Form der Umweltverschmutzung erkannt und in der Naturschutz-Gesetzgebung berücksichtigt.
Informationen über Lichtverschmutzung gibt es hier:
In den 2000er Jahren gab es im Altenburger Land erhebliche Probleme mit Skybeamern. Diese bereiten heute weniger Sorgen. Dafür stören Laternen mit weißen LED und Werbebildschirme. Im Folgenden einige Bilder von Skybeamern aus der Zeit um das Jahr 2000:
Dieses Bild zeigt den Skybeamer einer 3,3 km nördlich von meiner
Wohnung befindlichen Diskothek. Das Bild habe ich aus einem Video herausgeschnitten. Dieser Skybeamer war der erste stationäre von Altenburg.
An der rötlichen Farbe läßt sich auch die allgemeine Lichtverscmutzung
über Altenburg erkennen.
Während der oben abgebildete Skybeamer in der Poststraße nicht mehr aktiv war, verschärfte sich die Lage im Sommer 2006 durch einen Skybeamer, der vom Crash betrieben wurde. Der sehr helle Einzelstrahl bewegte sich relativ langsam und war mit gewöhnlichen Digitalkameras leicht zu fotografieren.
Beide Aufnahmen entstanden am 22.9.06 mit einer Canon EOS 300D bei 1 s Belichtungszeit, f/5 und ISO 1600.
In der Nacht vom 30.9. zu, 1.10.06 zog es zu und es bot sich die Gelegenheit zu einer Fotosafari zum Crash. Aus wenigen 100 Metern Entfernung entstand dieses Bild, das Assoziationen mit Bombenkrieg erweckt.
Hier ist das Beweisfoto. Es zeigt neben dem Skybeamer das Crash. Er hatte eine Leistung von 4 kW und wurde deshalb mit Kraftstrom betrieben.
Im Januar 2007 rüstete das Crash um auf einen Fächerbeamer. Dieser ist wegen der schnellen Bewegungen schwierig zu fotografieren, aber bei der astronomischen Beobachtung nicht weniger störend. Während der verregneten Mondfinsternis vom 4.3.2007 entstand diese Aufnahme.
In der selben Nacht war auch ein mobiler Skybeamer während einer Veranstaltung in der früheren Altenburger Wollspinnerei (ALWO) Kotteritz zu sehen. In der letzten Zeit häufen sich die Veranstaltungen in der ALWO und der Beamer ist jetzt oft zu sehen. Praktisch ist, dass es eine Website gibt, auf der man sich über die bevorstehenden Veranstaltungen informieren kann: http://www.big-extra.com
Dort erfährt man, in welchen Nächten auch bei klarem Himmel keine Beobachtungen möglich sein werden.
Eine Einzelsichtung ist dieser Beamer mit feststehendem Strahl, den Valko Schilling am 12.3.07 fotografierte. Er befindet sich wahrscheinlich in Knau.
Zwei Tage zuvor war von Südost aus ein Fächerbeamer zu sehen, der in Blickrichtung und Helligkeit dem vom Pharao glich (s. erstes Bild). Das Pharao ist jedoch seit vielen Monaten geschlossen und die Beobachtung blieb bisher eine Einzelsichtung.
In der Nacht vor Himmelfahrt 2007 (16.5.-17.5.) kam es bei Regenwetter zu einem Skybeamerduell zwischen Big Extra in Kotteritz und dem Crash. Der Beamer des Crash projizierte dabei auffällige Muster an tief hängende Wolken. | |
Manchmal ähnelte die Szenerie etwas einer Lasershow. | |
Die Strukturen in der nächtlichen Wolkendecke wurden deutlich sichtbar. |
In der Nacht vom 8.3. zum 9.3.2008 kam es zu einem Skybeamer-Duell zwischen dem Crash und der ALWO, wo gerade eine 80er-Jahre-Party lief.
Bisher war bei solchen Duellen das Crash Sieger geblieben. Nun war der ALWO-Beamer (rechtes Bild) deutlich heller. Die Nacht war mittelmäßig klar und etwas feucht. Letzteres war dadurch sichtbar, dass Licht, das die Scheinwerfer moderner Blechlemminge noch oben abstrahlen, sich im Dunst abbildete. Der Sieg der ALWO kann zwei Gründe haben:
In der Großstadt Leipzig ist die Lichtverschmutzung naturgemäß stärker, als in Altenburg. Der Schatten des Turms vom Neuen Rathaus ist im Dunst deutlich zu sehen. Solche Bilder gelingen ohne Stativ. Bei ISO 1600 genügte am 1.11.2010 1/8 s Belichtungszeit mit f/4.
Zum Schluss zur Erheiterung noch ein Link zu einer Satire über Lichtverschmutzung zur Weihnachtszeit.
Stand: 12. November 2010