Zur Earth Night wird jedes Jahr an einem Freitag nahe Neumond dazu aufgerufen, spätestens ab 22 Uhr das Außenlicht abzuschalten. Im Jahr 2023 war die Earth Night am 15.9. Die Stadt Altenburg beteiligte sich mit der Abschaltung der Fassadenbeleuchtungen der Gebäude im öffentlichen Besitz. Diese Reduzierung der Lichtverschmutzung wurde hier gleich auf das ganze Wochenende ausgedehnt.
Gleichzeitig fand vom 14.9. bis 17.9. das Provinzglück-Festival statt. Dieses wurde von Stadtmensch organisiert und beinhaltete 60 Veranstaltungen, darunter eine Nachtwanderung zur Earth Night und eine Beobachtung am 16.9.
Am Freitag wurde gegenüber dem Paul-Gustavus-Haus die Wallstreet Gallery eröffnet. Der Fotograf Jens Paul Taubert dokumentierte dabei Ehrenamtliche. Mit dabei Frank Vohla am 222mm-Dobson.
20 Uhr am Bahnhof war Treff für die Nachtwanderung. Mit dabei war die Stadtführerin Constance Böhme von der Altenburger Tourismus GmbH. Mit Fördermitteln des Festivals konnte die Wanderung kostenlos angeboten werden.
Durch die Fabrikstraße und die Kanalstraße führte die Route zu einem Highlight der Lichtverschmutzung in der Bachstraße.
Dort strahlt die Poliklinik mit blauem Licht an der Fassade den Himmel an. Am Boden stehen zudem blendend helle Pollerleuchten. Diese Lichtverschmutzung ist immer die ganze Nacht hindurch in Betrieb. So war es auch in der Earth Night.
Am Schloss war die Fassadenbeleuchtung abgeschaltet, wie zugesagt.
Auch am Wahrzeichen der Stadt, den Roten Spitzen war die Fassadenbeleuchtung abgeschaltet. Die schwarzen Dächer der Türme waren
nun dunkler als der leicht aufgehellte Himmel und so auch zu sehen.
Auf dem Markt war es merklich dunkler als sonst. Das Rathaus (links) war wegen vagabundierendem Licht auch ohne Fassadenbeleuchtung gut zu sehen. Auch die Brüderkirche im Hintergrund wurde nicht angestrahlt.
An einer trotzdem hell beleuchteten Stelle war zu sehen, dass es auch Tiere gibt, die von Lichtverschmutzung profitieren. Spinnen bauen ihre Netze gerne nahe Lichtquellen auf und fangen vom Licht angelockte Insekten.
Um 22:30 endete die Nachtwanderung auf dem Rossplan. Dabei entstandener Durst wurde mit einem Bier in der Kulturspäti gelöscht.
Am Sonnabend gab es dann die Beobachtung mit dem 8"-Dobson im Sternengarten. Die mondlose Nacht war klar und die etwas abgedunkelte Stadt machte weniger Lichtverschmutzung als sonst. Die Milchstraße war gut zu sehen. Beobachtet wurden einige Sternhaufen, Nebel, Galaxien und Doppelsterne, sowie die Planeten Jupiter und Saturn.
Der regionale Fernsehsender ABG.TV war dabei. Zwei Sendungen, die in der Mediathek zu sehen sind, entahlten Berichte von der Beobachtung.
Unterdessen waren viele Blüten für nachtaktive Insekten geöffnet. Besonders auffällig waren die Nachtkerzen.