Im Jahre 2008 gab es im Altenburger Astronomieverein Bernhard Schmidt Überlegungen, welche Aktionen zum Internationalen Jahr der Astronomie im Jahre 2009 durchgeführt werden. Im gleichen Zeitraum wurde die stellv. Direktorin des Mauritianum, Kathrin Worschech, auf Astrofotos ihres Nachbarn Thomas Fischer aufmerksam. Thomas Fischer ist Vereinsmitglied und eine Zusammenarbeit zwischen Museum und Verein gibt es seit Jahren. So schloss sich der Kreis und die Ausstellung wurde gemeinsam vorbereitet..
Die Ausstellung befindet sich im Vortragsraum im Südflügel im 1. Stock. Die Eröffnung fand am 6.6.09 zur X. Altenburger Museumsnacht statt. Wie schon erwähnt und auch auf dem Aufsteller am Eingang zu erkennen, ist sie ein Beitrag zum Internationalen Astronomischen Jahr 2009. Das Hintergrundbild ist eine Aufnahme des Rosettennebels von Thomas Fischer.
Wer den Rundgang vom Eingang aus gesehen auf der linken Seite beginnt, stößt zunächst auf Historisches. Der linke Rahmen enthält Informationen zur Vorgeschichte und im rechten Rahmen sind Entstehung und Entwicklung des Astronomievereins kurz umrissen.
An der straßenseitigen Wand geht es weiter mit den Themen Lichtverschmutzung und Veränderliche Sterne. Auf den nächsten beiden Aufnahmen sind die Mondfinsternis vom 9.1.2001 (Andreas Lawrenz) und die Venusbedeckung durch den Mond vom 18.6.2007 (Frank Vohla) zu sehen. Weiter geht es mit den totalen Sonnenfinsternissen von 1999, 2006 und 2008 (Andreas Lawrenz und Frank Vohla). Die letzten beiden Rahmen vor dem Fenster zeigt Aufnahmen der Polarlichter vom 20.11.2003, die vom Altenburger Land aus gut gut sehen waren (Jürgen Sauermann und Frank Vohla). Darunter sind Plantentransits (Durchgänge vor der Sonne) zu sehen. Die beiden großen Aufnahmen des Merkurtransits vom 7.5.2003 und des Venustransits vom 8.6.2004 stammen von Andreas Lawrenz und der Bilderstreifen darunter aus einer Webcam-Videosequenz (Frank Vohla). Schließlich ist im verhangenen Fenster eine mehrfach belichtete Aufnahme der Sonnenfinsternis vom 31.5.2003 von Andreas Lawrenz zu sehen. Mit diesem Foto gewann Andreas bei einem Fotowettbewerb der VG Altenburger Land und des Flughafens eine Reise nach London.
Auf den letzten beiden Bilder an der Ostwand ist die Sonnenfinsternis vom 1.8.2008 abgebildet. Das linke Bild nahm Thomas Fischer
von Zschaschelwitz aus auf. Weil er ein Fernrohr mit einem Hα-Filter verwendete, sind trotz parteiller Phase Protuberanzen zu sehen.
Das andere Bild entstand im Totaltätsstreifen am Ob-Stausee bei Bersk, nahe Nowosibirsk (Frank Vohla).
Auf der Leinwand lief während der Museumsnacht eine Präsentation mit Aufnahmen aus der Geschichte des Altenburger Astronomieverein Bernhard Schmidt,
seiner Vorgängerorganisationen seit 1982. Die Wand dahinter war zum Zeitpunkt der Aufnahme noch unvollständig bestückt.
Hier geht es um den 16"-Dobson von Thomas Fischer. Mit dem Eigenbau dieses Fernrohrs gewann Thomas beim 15. Regionalwettbewerb Ostthüringen
von "Jugend forscht" den 1. Preis im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften, sowie den Sonderpreis der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Vor der leeren Fläche rechts neben der Leinwand wurde während der Museumsnacht das Spiegelteleskop aufgebaut.
Auf der parkseitigen Wand sind dann vier Bilder von Thomas Fischer zu sehen, die Plejaden (M45), die Whirlpool-Galaxie (M51), der Orionnebel (M42/43) und der Komet Holmes aus dem Jahre 2007 (v.l.n.r.).
Nun die letzten Bilder: Neben dem schon genannten Komet Holmes hängt eine Aufnahme des Kometen Hale-Bopp aus dem jahre 1997.
Um die Ecke ist eine Aufnahme des Andromedanebels zu sehen, die Thomas Fischer beim neunten Herzberger Teleskoptreffen im Jahre 2008 machte.
Zwischen den Kometenbildern steht ein Computer mit Tastbildschirm. Hier kann in einer angepassten Vereinswebsite gesurft werden.
Aufbau des 16"-Dobson von Thomas Fischer
Letzte Arbeiten am Tastbildschirm
Erste Gespräche nach den Aufbauarbeiten
18 Uhr eröffnet die Museumsnacht. 20 Uhr soll die Ausstellung offiziell eröffnet werden. Allmählich füllt sich der Saal.
V.r.n.l.: Andreas Lawrenz, Thomas Fischer und Kathrin Worschech
Den Eröffnungsvrotrag hielt Mike Jessat, Direktor des Mauritianums.
Dabei reichten die Stühle nicht aus.
Nach der Eröffnung ging die Diskussion in Kleingruppen weiter.
Zu fortgeschrittener Stunde erreichten historisch gewandete Personen vom Prinzenraub das Mauritianum.
Zur Museumsnacht hatte das Mauritianum das Motto: "Von funkelnden Sternen und blitzenden Zähnen". Letzteres bezog sich auf die Hai-Ausstellung im Erdgeschoss. Passend dazu war der Außenbereich mit Leuchtturm, Strand und Ruderboot dekoriert.
Bei der Eröffnung zur Museumsnacht waren wenige Bilder noch nicht fertig.
An der Südwand, wo zur Museumsnacht der 16"-Dobson von Thomas Fischer stand, hängen nun zwei Deep-Sky-Aufnahmen von Thomas Fischer, links der Schmetterlingsnebel und rechts der Supernova-Überrest Cirrusnebel im Schwan.
Schmetterlingsnebel
Cirrusnebel
Auch an der Nordwand (Eingangsseite) ist ein Bild hinzugekommen. Es handelt sich um einen Nebel im Orion, der Gaulnischel (Hochdeutsch: Pferdekopf) genannt wird. Ansonsten hängt Komet Hale-Bopp jetzt "richtig" herum.
Der Gaulnischel, aufgenommen von Thomas Fischer.