Ein Prinzip des astronomischen Modellbaus bei den Altenburger Museumsnächten sind die von Jahr zu Jahr
größeren abgebildeten Dimensionen. Beim Planetenweg des Jahres 2002 betrug die größte
dargestellte Entfernung etwas mehr als vier Lichtstunden. Mit dem Sternenweg von 2003, der die
Sonnenumgebung zeigte, waren es schon fast 11 Lichtjahre bis zum Stern Ross 128. Im Jahre 2004 war mit unserer
Galaxis ein Gebilde mit einem Radius von 50.000 Lichtjahren dran.
Die Galaxis wurde mit fluoreszierender Farbe mit einem Schwamm auf eine vier mal fünf Meter
große Folie getupft. Die nur ca. 100 g schwere dünne Folie wurde mit Wäscheklammern
an einem Rahmen aus Bindfaden befestigt und zwischen Bämen aufgehängt. Angesichts eines martialischen
Wetterberichts erschien die Konstruktion sehr labil. Unmittelbar vor Eröffnung der Museumsnacht um 18 Uhr
gab es einen Belastungstest durch einen Regenschauer. Das Wasser lief gut ab, nur die Windstabilität
musste durch Umstecken zweier Klammern verbessert werden. Danach zeigte sich das Wetter freundlich. Es regnete nicht
mehr und der Wind wehte - wenn überhaupt - nur noch schwach.
Da die umstehenden Bäme für Dunkelheit sorgten, konnte der UV-Scheinwerfer bereits 21.15 Uhr MESZ
eingeschaltet werden. Die Aufnahme ist von 21.24 Uhr.
Am Infotisch konnten die Besucherinnen und Besucher Handzettel mitnehmen, um die Spiralarme identifizieren und den Ort der Sonne auffinden zu können. Außerdem konnten sie sich über Beobachtungsergebnisse vom Venustransit informieren.
Der UV-Scheinwerfer mit einer Leistung von 400 Watt befand sich unter der blauen Plane am linken Bildrand.
Mit zunehmender Dunkelheit nahm der Bildkontrast zu und die fluoreszierende Kleidung vieler Leute leuchtete hell auf. Dieses Bild entstand 21.46 Uhr.
21.49 Uhr war die Dämmerung zwar noch nicht weit fortgeschritten, aber die Verdunkelung durch Bäme sorgte dafür, dass die Galaxis vom Mauritianum aus auffiel.
Vorher nicht planbar war der Einfluss von Straßenlampen. Glücklicherweis hielten sich die Störungen in Grenzen. Von einem Standort aus erschienen Reflexe an der linken unteren Ecke.
23.41 Uhr: Nachts leuchtete die Galaxis schön hell und erregte einiges Aufsehen. Insgesamt funktionierte die Anlage besser, als erwartet. Lediglich die Farbe stimmte nicht ganz. Gelb fluoreszierte in einem unnatürlichen Grünton.
Diese langbelichtete Aufnahme zeigt den Blick auf die Galaxis vom Infotisch aus.
Wer sich vom Lindenaumuseum über die Wiese auf direktem Wege dem Mauritianum näherte, sah zunächst einen grünen Schimmer durch das Laub von Bäumen und auf halbem Wege gaben die Bäume den Blick auf die Galaxis frei.
Im Forsthaus fand sich eine freie vier mal fünf Meter große Wand, die ausreichte, um die Folie in ganzer Ausdehnung zu befestigen. Zuerst wurden Kernbereich und Spiralarme in Gelb mit einem Schwamm aufgetupft. Danach kamen rote und blaue Sterne dran. Es genügten 100 Gramm gelb, von den anderen Farben wurden nur wenige Gramm benötigt.
Beim Aufbau im Schlosspark wurde zunächst eine Leine an der Vorderseite ausgelegt. An diese wurde ein 12,50 m langer Bindfaden geknotet, der später als Rahmen zum Spannen dienen sollte. Um Beschädigungen zu vermeiden, wurde das Galaxisbild mit der Farbe nach oben ausgelegt und mit Klammern an Leine und Bindfaden befestigt.
Das Bild zeigt die Befestigung der Folie an der Leine mit Klammern.
Die Leine wurde an zwei Bämen hochgezogen und gespannt. Nun konnte die Folie unter der Leine durchgezogen werden, so dass sich die Farbe danach unten befand.
Hier ist die Galaxis fertig. Links im Vordergrund ist das improvisierte Schutzzelt für den UV-Scheinwerfer zu sehen.
Kurz nach dem Aufbau musste das leichte Gebilde einen Regenschauer überstehen.
Der Scheinwerfer.
Die beim Aufbau verwendete Leiter trug den Wegweiser vom Mauritianum aus.
Der Abbau, irgendwann nach Mitternacht, ging ganz schnell: Stricke von den hinteren Bämen abschneiden, Folie unter der vorderen Leine durchziehen, Leine von den Bämen abschneiden und Folie zusammenlegen.