von Frank Vohla
Die Mondfinsternis vom 7.8.2017 galt als schwierig. Die maximale Größe, bei der 25% des Monddurchmessers von der Erde verdeckt würden, sollte 20:28 MESZ stattfinden. Der Mond sollte am Horizont von Altenburg erst 20:36 MESZ aufgehen und die Sonne elf Minuten nach Mondaufgang untergehen. Das bedeutete drei Probleme: Man brauchte eine freie Horizontsicht nach Südosten, es durfte nicht viel Dunst am Horizont sein und die helle Dämmerung würde den Kontrast mindern. Deshalb wurde keine öffentliche Beobachtung organisiert. Die Beobachtungen erfolgten individuell.
Ich blieb nach Feierabend in Leipzig. In der engeren Auswahl standen der Nahleberg, der Rosentalturm und der Uniriese. Letzterer war an bequemsten und ich begab mich mit Sylvia Gerlach dort hin.
Kurz vor Sonnenuntergang war es im Westen ziemlich dunstig, kein gutes Vorzeichen.
Doch bereits 20:42 zeigte sich der Mond neben dem Funkturm Holzhausen. Als Kamera kam eine Canon PowerShot SX60 HS zum Einsatz. Dank des großen Zooms eignet sie sich sowohl für Ambienteaufnahmen, als auch für formatfüllende Mondaufnahmen.
Diese Aufnhame von 20:50 lässt schon eine partielle Mondfinsternis erahnen.
20:52 hatte sich der Mond schon etwas vom Turm entfernt und die partielle Verfinsterung war sicher zu erkennen.
Ein Blick über die Stadt mit Mond.
20:56 ist die Zeit reif für größere Mondbilder. Dass die horizontnahe Luftschichtung Zacken in den Mondrand zeichnet, ist allerdings noch deutlich zu sehen.
20:57
20:58, 1/50 Sek. f/6,5 247 mm bei ISO 400
Obwohl Leipzig eine Bevölkerung von 580.000 Einwohnern hat, waren nur wenige auf das Dach des Uniriesen gekommen und es gab kaum Gedränge.
21:00 war noch bemerkbar, dass die Atmosphäre das Licht wellenlängenabhängig bricht, wie ein Prisma. Oben ist ein blauer Farbsaum zu sehen, unten ein roter.
Nur noch sechs Minuten bis zum Ende der partiellen Phase sind es 21:12.
21:18 ist die partielle Phase zu Ende. Man erkennt das nur nicht, weil Lichtstreuung in der Erdatmosphäre die Schattengrenze verwischt.
21:19: Während der Halbschattenphase ist auf dem Mond nirgendwo noch eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Auf Teilen des Mondes ist die Sonnenfinsternis noch partiell, wodurch auch noch ein Helligkeitsgefälle auf dem Mond zu sehen ist, wenn der Kernschatten verschwunden ist.
21:25: die letzte Aufnahme auf dem Turm
21:32 stand der Mond schon so hoch, dass er unten vom Augustusplatz aus zu sehen war. Neben dem Mond ist eine der Lichtverschmutzungsquellen von Leipzig zu sehen. Das Spiegelarray wird von einer Scheinwerferbatterie angestrahlt. Viel Licht geht dabei daneben.
Der Standort der vorigen Aufnahme war wegen Autoverkehr riskant. Deshalb wechselte ich die Seite.
Knapp 20 Minuten vor Ende der Halbschattenphase ist auf dem Foto noch eine leichte Verdunkelung am Rand zu sehen. Die Farbsäume durch chromatische Dispersion sind deutlich kleiner geworden.
Tiefenschärfeeffekt beim letzten Foto.