Merkurtransit 11. November 2019

Bei einem Transit oder Durchgang läuft ein Objekt durch die Sichtlinie Erde - Stern. Im Sonnensystem können der Mond und die inneren Planeten Merkur und Venus vor der Sonne durchlaufen. Wegen unterschiedlicher Bahnneigungen finden solche Ereignisse nur selten statt. Am 11.11.2019 sollte 13:35:30 Uhr MEZ ein Merkurtransit beginnen. Er sollte bis 19:05 dauern, wobei der Sonnenuntergang 16:28 eine Beobachtung bis zur Mitte zulassen würde.

Wegen des niedrigen Sonnenstandes musste ein passender Beobachtungspltz gesucht werden. Beim Vereinstreffen am 6.11. wurde eine Stelle am südlichen Waldrand, östlich der Zwickauer Straße, 50°58'05.1"N 12°26'13.8"E, ausgewählt. Hochnebel am Vormittag verzog sich rechtzeitig und der Beobachtungsplatz erwies sich sogar als schlammfrei.

Die Instrumente waren rechtzeitg aufgebaut und der Eintritt ließ sich verfolgen.

Etwa eine Minute nach dem ersten Kontakt wurde der Merkur als Einbuchtung am Sonnenrand sichtbar.
Zeiten der Bilder: 13:36:34 / 13:36:46 / 13:36:57 / 13:37:07 / 13:37:17

Bald war der zweite Kontakt erreicht und der Merkur von Sonne umschlossen.
Zeiten: 13:37:26 / 13:37:38

Die gesamte Sonne sah 13:37:38 so aus. Vor der fleckenlosen Sonne war der Merkur trotz seiner geringen Größe leicht aufzufinden

13:38:44 war der Mekur schon ein gutes Stück vor die scheinbare Sonnenscheibe gewandert.

13:39
Anfangs war es schwierig, mit der relativ alten Canon EOS 1000X die richtige Belichtungszeit zu finden. Die Automatik hatte überbelichtet. Die Ergebnisse von Handeinstellungen ließen sich schlecht überprüfen, weil es für das Display zu hell war. Erst ein Gang in den Wald ermöglichte das Herausfinden optimaler Belichtungszeiten. In den Bildern sind die EXIF-Daten enthalten und somit Belichtungszeiten und ISO. Das Objektiv hat f/10.

14:00 Ein nicht verkleinerter Ausschnitt

Der Transit läuft an wolkenlosem Himmel ungestört weiter: 14:17

^ 14:40

^ 15:00

^ 15:29

^ 15:45 nähert sich die Sonne schon merklich dem Horizont. Am Rand sind Zacken zu sehen, die durch Luftunruhe entstanden sind. Ein erstes, zartes Wolkenband zieht durch.

Eine Minute später ist das Wölkchen fast wieder verschwunden.

15:50 ist der Blick wieder ungetrübt.

15:52 lässt die Ausrichtung der Instrumente den niedrigen Sonnenstand erkennen.

Ab 16:00 zieht ein dichterer Wolkenstreifen durch. Eine halbe Stunde vor Untergang ist die Sonne nun rötlich. Die blauen und roten Farbsäume entstehen wie bei einem Prisma durch unterschiedliche Brechung für verschiedene Wellenlängen in der Atmosphäre. Das Sonnenbild wird auch etwas gestaucht.

Hier ist Merkur an der Oberkante der Wolke noch erkennbar und wird gleich verdeckt.

Wenig später taucht er wieder auf.

^ 16:02 ist der Merkur wieder gut zu sehen, aber ein neues Wolkenband zieht heran.

^ 16:03

^ 16:08 ist auch nach diesem Wolkenband der Planet wieder zu sehen.

^ 16:09 zieht eine große Wolke von unten heran.

16:10 gelingt ein letztes Foto.

Die Aufnahmen entstanden mit einer Canon EOS 1000 D an einer "Russentonne" 100/1000, montiert auf einer Vixen GP.

Für Besucher*innen und schnelle Mitteilungen in sozialen Netzwerken stand ein Fernrohr mit Smartphone-Halterung bereit. s. Facebook

Mit diesem Merkurtransit ging eine dichte Folge Planetentransits zu Ende: Merkurtransit 2003, Venustransits 2004 und 2012, Merkurtransits 2016 und 2019 (s. Fotos > Sonstige Ereignisse und Veranstaltungen). Bei allen ließ das Wetter in Altenburg Beobachtungen zu. Der nächste Merkurtransit ereignet sich im Jahre 2032.


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