Komet C/2002 C1 Ikeya-Zhang
Diesen Komet beobachtete ich erstmal visuell am 15.2.2002 mit einem Newton
108/440. In den folgenden Wochen war er am Abendhimmel in Horizontnähe
zu finden. Von Anfang März bis Mitte Mai nahm ich den Schweifstern mit einer Digitalkamera
Minolta Dimage 7 auf. Die beste Aufnahme ist eine vom
4. April.
Anfang
April veranstaltete der Altenburger Astronomieverein Bernhard Schmidt e.V.
gemeinsame Beobachtungen bei Gödern.
In diesen Nächten fotografierte Andreas Lawrenz mit einer analogen Kamera. Diese Bilder
zeigen wegen deutlich mehr von Schweif, als die Digitalfotos.
2.3.2002 Belichtungszeit 30 s
10.3.2002 Belichtungszeit 10 s
Ein Ausschnitt der Aufnahme vom 10.3.
Nach dem 10.3. setzte eine Schlechtwetterperiode ein und erst am Monatsende
bei Vollmond waren wieder Beobachtungen möglich.
Am
27. März störte neben dem Mond der Horizontdunst. Zudem stand
der Komet nun über der Stadt. Auf dem Foto mit 10 s Belichtungszeit
ist der Komet nur als Punkt zu erkennen. Der Punkt ist mit dem dunkelroten
Pfeil gekennzeichnet. Das Weiße am unteren Bildrand ist die Dunstglocke
von Altenburg. Wegen der Kontrastverstärkung sieht sie so verpixelt
aus.
Trotz Vollmond waren die Bedingungen am 28. März besser, als am Vortag.
Ich habe mit voll ausgezogenem Zoom fotografiert. Bei einer Brennweite
die 200 mm beim Kleinbildfilm entspricht, ist es dabei nicht einfach, den
Kometen zu treffen, wenn man ihn nicht im Sucher sieht. Die Beobachtungsbedingungen
waren es nicht wert, draußen etwas mit Leitrohr aufzubauen. So habe
ich den Mini-Dobson auf das Fensterbrett gestellt, den Kometen aufgesucht
und die Kamera auf den Tubus gelegt. Auf der kontrastverstärkten Aufnahme
mit 6 s Belichtungszeit sind der Komet mit einem Schweifansatz und einige
Sterne zu sehen.
29. März: Die Sicht war brauchbar und der Mond störte nur
noch geringfügig.
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mit Kontrastverstärkung |
ohne Kontrastverstärkung |
Am 31. März
war es ziemlich diesig und der Komet war nur kurzzeitig durch den Horizontdunst
zu sehen. Bemerkenswert an der Aufnahme ist Positionsänderung gegenüber
der Aufnahme vom 29.3. Dort steht der Komet noch links von Mirach (Beta
Andromedae). Nun befindet er sich rechts neben dem Stern.
Am 3.4.02 erreichte der Komet am Morgenhimmel eine brauchbare Höhe
über dem Horizont. Erstmals ist der Andromedanebel mit auf dem Bild.
Er ist der kleine Fleck am oberen Bildrand in der echten Bildhälfte.
Am Abend des 3. April beobachteten Mitglieder des Altenburger Astronomieverein
Bernhard Schmidt e.V. gemeinsam den Kometen von Gödern aus. Dabei
entstanden diese Fotos:
Diese Weitwinkelaufnahme mit 30 s Belichtungszeit gibt etwa den Eindruck
des Anblicks mit bloßem Auge wieder. Der Komet befindet sich in der
Bildmitte und ist dort das hellste Objekt. Über dem Horizont erhebt
sich die Dunstglocke von Meuselwitz. Die vollständige Datei (3,8 MB)
kann über diesen Link
angesehen bzw. heruntergeladen werden. Den Fleck am oberen Bildrand verursachte
die Kameraelektronik.
Auf dieser langbrennweitigen Aufnahme sind Komet und Andromedanebel
zu sehen. Das Bild ist unscharf, da starker Wind die Kamera in Vibrationen
versetzte und die Nachführung wegen eines Problems an der Rutschkupplung
nicht richtig funktionierte. Auch dieses Bild (4 MB) kann über einen
Link
heruntergeladen werden.
Am 4. April führte der Verein wieder eine gemeinsame
Beobachtung durch.
An
diesem Abend gab es keine Probleme mit dem Wind und die Rutschkupplung
an der TAL-Montierung hatte ich nachgestellt, so dass die Kamera exakt
nachgeführt wurde. Die Sterne sind nun punktförmig abgebildet.
Ikeya-Zhang hat sich weiter dem Andromedanebel angenähert. Zu Originaldatei
dieser bisher besten Aufnahme (4 MB) führt wieder ein Link
. Heruntergeladen werden kann auch eine weitere
Aufnahme von dieser Nacht .
Am
Morgen des 8. April fotografierte ich den Kometen bei schlechtem Seeing
mit feststehender Kamera vom Küchenfenster aus. Am unteren Bildrand
befindet sich der Andromedanebel, den der Komet am 4.4. passiert hatte.
Diese
Aufnahme stammt vom Morgen des 12. April. Ikeya-Zhang hat die Cassiopeia
erreicht. Das Seeing war noch schlechter, als am 8. April und es zogen
Wolken auf. Durch die Verwendung einer Uhrwerknachführung konnte ich
aber die maximale Belichtungszeit von 30 s nutzen. Auf dem Bild ist eine
leichte Türkisfärbung der Koma erkennbar. Mit zunehmender Entfernung
von der Sonne verblasst der Schweif allmählich.
Am
Morgen des 23. April befand sich der Komet im Cepheus. Auf dem Bild ist
nichts mehr vom Schweif zu erkennen. Dafür ist die Türkisfärbung
der Koma auffälliger geworden. Im Kontrast dazu steht der rote
Stern µ Cephei rechts unten, der wegen seiner Farbe Granatstern genannt
wird. Belichtungszeit: 30 s mit Uhrwerknachführung.
Diese
Aufnahme vom späten Abend des 28.4. zeigt einen Bildausschnitt, den
ich im Unterschied zu den anderen Bildern nicht verkleinert habe. Die Belichtungszeit
betrug 30 s. Der Himmelshintergrund ist durch das Mondlicht aufgehellt.
Der Mai
begann mit einer Schlechtwetterperiode, so dass ich erst am 11.5. wieder Gelegenheit zum Fotografieren
hatte. Da der Komet hoch über dem Horizont stand, konnte ich beim Fotografieren vom Küchenfenster
aus keine Nachführung einsetzen. Die Aufnahme ist daher nur 10 s belichtet. Ikeya-Zhang hat zudem
an Helligkeit eingebüßt, dass er auf dem Bild nur schwer von den Sternen zu unterscheiden ist.
Ich habe ihn deshalb mit einem Pfeil bekennzeichnet.
Mitte Mai zog der Komet am Kugelsternhaufen M13 im Herkules vorbei. Das Bild zeigt die Konstellation
vom 14.Mai. Der türkisfarbene Komet befindet sich links oben und der hellere Sternhaufen rechts unten.
Der helle Stern im Bild ist Eta Herculis. In der Folgezeit kam wieder der Mond.
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