Wie im Vorjahr beteiligten sich im Jahr 2008 die AABS-Mitglieder Thomas Fischer und Frank Vohla am HTT. Die Starparty war nun von Uebigau nach Jeßnigk umgezogen. Die Bedingungen hinsichtlich Verdunkelung und Versorgung blieben auf dem gewohnten hohem Standard.
Am Freitag, d. 26.9. kamen wir in der Dämmerung an. Wir verpassten einen Vortrag von Dieter B. Herrmann, schafften aber noch rechtzeitig den Aufbau von Zelt und Instrumenten. Dann ging das Beobachten gleich los. Vor dem Steinbock (Gruß an die Steinziege!) sind Zelte, Teleskope - darunter der Hofheim 12" - und Leute zu sehen.
Thomas machte mit einer DSLR am 3"-Refraktor von Pentax Aufnahmen. Sehr schön ist der Andromedanebel mit Staubbändern und Begleitern geworden.
Mit dem Zwöfzöller war R CrB bei 14m,5 sicher visuell zu schätzen. Auch ein paar andere Eruptive Veränderliche waren gerade aktiv. CI Cyg war hell und SS Cyg bewegte sich auf einen für diesen Stern relativ seltenen Aufenthalt in einer mittleren Helligkeit zu. Der RV-Tauri-Stern R Sct lief in ein schwaches Minimum. In der langen Nacht blieb trotzdem Zeit, um an der H alpha Bar etwas zu essen und zu trinken. Während die Nacht klar war, hielt sich das Gedränge in Grenzen.
Allmählich setzte starke Taubildung Fernrohre außer Gefecht. Manche wurden mit dem Fön wieder verwendbar gemacht. Die größeren Dobsons mit Gittertubus beschlugen nicht. In der zweiten Nachthälfte zogen dann Wolken auf. Die trieben mehr Publikum der H alpha Bar zu.
Der Sonnabendmorgen war neblig. Klitzschnasse Fernrohre wurden schnell geprüft und dann ging es zum Rundgang und Frühstück.
Nachts hatten die Kisten des 12" Hofheim als Schreibtisch gedient. Ohne Verpackung in Folien wären Karten und Beobachtungsbücher wohl zerweicht.
Nebenan hatten Lausitzer Sternfreunde einen 50cm-Dobson stehen.
Am noch nebligen Morgen begann reger Erfahrungsaustausch.
Auf dem Weg durch das Camp zum Frühstück gab es viel zu sehen:
Von der einfachen Nachführvorrichtung bis ...
... zum schon aus vergangenen Jahren bekannten 107cm-Dobson. Fotos können die Dimensionen des Instruments besser vermitteln, wenn Menschen dabei stehen.
Auf dem Rückweg vom Frück.
Dobson-Refraktor
Dieser Dobson hat ein Junges. Ob sich Dobsons geschlechtlich oder ungeschlechtlich vermehren, war nicht zu klären. Im Hintergrund ist zu sehen, dass das Camp direkt am Ortsrand lag. Jeßnigk lag jedoch im Dunkeln. Die Straßenbeleuchtung war abgeschaltet und die Häuser waren vorbildlich verdunkelt. So gab es keine Störungen.
Wegen starker Taubildung waren Föne wertvoll, wie oben erwähnt.
Allmählich kam die Sonne raus und sie wurde zugleich beobachtet, u.a. mit H-alpha-Filter.
Auf diesem Handyfoto, aufgenommen am Pentax von Thomas, ist eine große Prtouberanz zu sehen.
Nachmittags gab es zwei Vorträge über die Sonnenfinsternis vom 1.August in Sibirien.
Ein Fall für Terrorfahnder und Vorratsdatenspeicherer? ;-)
Warten im Biergarten auf die Abendvorträge.
Zu dieser Zeit machte der Quadrokopter von Martin Fiedler (Astroclub Radebeul) Luftaufnahmen. Ein Zip-Archiv kann man von Martins Website herunterladen.
Der Flugapparat nahm den Biergarten ins Visier und ...
... den Zeltplatz. Mit dem roten Kringel ist unser Zelt gekennzeichnet. Links davor ist Thomas mit dem Pentax zu sehen, rechts dahinter der 12"-Hofheim-Dobson.
Auf dem Biergarten schlich ein tiefergelegter Schäferhund herum. Es wurde darüber spekuliert, ob er eine Spezialzüchtung für Einsätze in Röhren und Rohrtuben ist.
Nach Sonnenuntergang wurde das Rotlicht eingeschaltet und es dauerte nicht mehr lange, bis die Abendvorträge begannen.
Thema dieser Vorträge war die Astrofotografie.
Wie von Uebigau gewohnt, war auch der Weg zur Toilette dunkelanpassungsgerecht beleuchtet. Auf dem Klo befand sich ein elektrischer Händetrockner. Der wurde oft zum Trocknen von Okularen, Feldstechern und anderem kleineren Gerät zweckentfremdet.
Blick von der Schüssel nach oben
Die Nacht zum Sonntag blieb durchgängig klar. So konnte man am Morgenhimmel mit kleinen Instrumenten U Gem im Ausbruch beobachten. Beeindruckend war der Anblick des tief über dem Horizont stehenden Orionnebels mit dem 107-cm-Dobson.
Die Taubildung war in dieser Nacht noch stärker, als in der Nacht zuvor. Die Lausitzer Sternfreunde hatten eine Kabeltrommel und benachbarte Hobbyastronomen aus der Stuttgarter Gegend hatten einen Fön. Damit ließ sich der 12" Hofheim immer wieder von Tau befreien. Morgens war er dann klitschnass.
Neben dem Hauptspiegel hatte sich eine Pfütze gebildet.
Der Dobson fast zusammengepackt
Luftbild vom Sonntagmorgen: 1) Wir am Pentax; 2) verpackter Dobson; 3) zum Trocknen ausgelegtes Zelt
Abreisefertig