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Nach einer langen Schlechtwetterperiode war der Komet am 29.12.2004 erstmals in Wolkenlücken mit dem Feldstecher zu sehen. Der Himmel war durch den Mond stark aufgehellt.
Die erste Aufnahme entstand an diesem Tag 21.02 Uhr mit einer auf das Fernrohr aufgelegten Canon EOS 300D ohne Nachführung. Einstellungen: Belichtungszeit: 10 s; ISO: 1600; Brennweite: 36 mm (entspr. 57 mm bei Kleinbildfilm). Der Pfeil zeigt auf den Kometen. Der helle Stern nahe des linken oberen Bildrandes ist Aldebaran.
Am Abend des 4.1.05 war es anfangs nur leicht bewölkt. Da der Mond nicht mehr störte, war die Koma gut mit bloßem Auge zu sehen. Ein auffälliger Schweif fehlt noch, da der Komet der Sonne fast gegenüber steht und der Schweif deshalb von der Erde weg zeigt. Die Kamera stand nun auf einem Stativ und das Bild ist nicht mehr verwackelt. Einstellungen: Belichtungszeit: 20 s; ISO: 1600; Brennweite: 41 mm (entspr. 68 mm bei Kleinbildfilm). Der Komet hat sich den Plejaden auf seinem Weg durch den Stier deutlich genähert.
Die Bilder aus der Nacht vom 6.1. zum 7.1. zeigen die Bewegung des Kometen innerhalb weniger Stunden. Diese Aufnahme entstand 17:55 MEZ bei 10 s Belichtungszeit und 51 mm Brennweite (entspr. 85 mm bei Kleinbildfilm). Der Komet befindet sich nahe dem mit 'a' gekennzeichneten Stern.
Am 7.1. 0:15 MEZ, also etwas mehr als sechs Stunden später hatte er sich bereits von 'a' entfernt und eine Position erreicht, wo der Abstand zu allen drei Sternen etwa gleich ist. Die Belichtungszeit betrug 20 s.
Sehr schön war am Abend des 7.1. das Rendezvous mit den Plejaden anzusehen. Obwohl es leicht verschleiert war, kam durch ein neues Objektiv (f 55-200 mm) die bis dahin beste Aufnahme zustande. Zeit: 17:37 MEZ; Belichtungszeit: 8 s; Brennweite: 200 mm (entspr. 309 mm bei Kleinbildfilm)
Im Laufe des 8.1. entfernte sich der Komet wieder von den Plejaden. Zeit: 23:53 MEZ; Belichtungszeit: 8 s; Brennweite: 100 (170) mm
So sah es am 9.1. um 22:34 MEZ aus. t: 10 s, f: 60 (100) mm
Die bis jetzt beste Aufnahme entstand am Montag, den 10.1. um 22:06 MEZ. Eine Uhrwerknachführung ermöglichte eine Belichtungszeit von 30 s ohne dass Strichspuren. f: 92 (154) mm.
Eine Aufnahme mit längerer Brennweite (125 (209) mm) ist dagegen etwas defokussiert.
Hier ist die etwas waghalsige Aufstellung zu sehen. Eine Justierung mit dem Polarstern war am Südfenster nicht möglich und Scheinern war ohne Fernrohr auch nicht drin. Eine Ausrichtung mit Kompass genügte jedoch bei der kurzen Belichtungszeit.
Die Uhrwerknachführung wirkt etwas schwächlich für die vergleichsweise klobige Kamera. Trotzem hat es funktioniert.
11.1., 22:27 MEZ; t: 30 s; f: 50 (85) mm
Während der Belichtung verrutschte die Kamera etwas, so dass die Sterne doppelt zu sehen sind.
Am 13.1. hatte sich der Komet schon tief in das Sternbild Perseus hinein bewegt. Wegen des späten Zeitpunktes der Aufnahme stand Machholtz in Richtung fast parallel zur Hauswand, weshalb die Uhrwerknachführung nicht verwendet werden konnte. Die Belichtungszeit betrug deshalb nur wieder 10 s und die Brennweite 65 (108) mm.
Diese riskante Aufstellung hätte fast zum Verlust der Kamera geführt.
16.1.05 23:08 MEZ; Belichtungszeit: 30 s; ISO 1600; f=200 (309) mm
Nach einer langen Schlechtwetterperiode kam ich erst am Morgen des 6.2. wieder zum Fotografieren. Der befand sich auf seinem Weg in Richtung Polarstern nun in der Cassiopeia und konnte die ganze Nacht hindurch gut beobachtet werden. Der helle Stern am rechten Bildrand ist iota Cas. Er ist 4m,6 hell, woran sich erkennen lässt, dass der Komet gegenüber Anfang Januar deutlich an Helligkeit verloren hat. Die Belichtungszeit betrug 15 s bei ISO 1600 und 200 (309) mm Brennweite bei feststehender Kamera.
In der zweiten Februarhälfte gab es nicht eine klare Nacht. In der Nacht vom 1. zum 2. März ließ es sich wieder einigermaßen beobachten. Der Komet hatte sich inzwischen auf etwas 7œ dem Himmelspol angenähert. Die Übersichtsaufnahme rechts zeigt in der Ecke links oben den Polarstern und rechts unten den Kometen. Die linke Aufnahme enstand bei 30" Belichtungszeit, ISO 1600, f=200 (309) mm am 2.3. 5:04 MEZ mit feststehender Kamera. Die beiden hellen Sterne sind 5m,5 hell, woran ein weiterer Helligkeitsverlust zu erkennen ist. In der nördlichen Lage macht sich die Lichtverschmutzung durch die Stadt deutlich bemerkbar.
Dieses Bild entstand 18 Stunden später, am Abend des 2.3. Es ist defokussiert, zeigt aber gut die Bewegung des Kometen. Er wandert zwar nicht mehr so schnell, wie im Januar, aber immer noch gut wahrnehmbar.
Nach einigen bewökten Nächten waren am 10. März wieder Aufnahmen möglich. Dieses Bild entstand 23:37 MEZ. Der helle Stern am rechten Bildrand ist der Polarstern. Unten am linken Rand befinden sich die beiden Sterne, denen der Komet am 2.3. nahe stand. Der rote Pfleil am oberen Bildrand zeigt auf den Kometen.
Bilddaten: Belichtungszeit: 30"; f=75 mm (äquiv. 116 mm Kleinbild); ISO 1600
Hier ist die "Montierung" zu sehen. Wegen der Polnähe war keine Nachführung erforderlich.
Am 30. März klarte es an einem mondlosen Abend auf und der Komet war mit dem Feldstecher nur noch schwach zu erahnen. Er hatte sich in der Zwischenzeit nicht weit vom Polarstern entfernt. Dadurch erscheinen bei der nicht nachgeführten Aufnahme bei 30 s Belichtungszeit und 62 mm Brennweite (vgl. 85 mm bei Kleinbildformat) immer noch kreisförmig. Der Komet ist dicht oberhalb des gelben Sternes an der linken unteren Bildecke zu sehen. Der Stern ist 7m hell. Der verblasste Komet ist besser mit den schwachen Sternen rechts daneben vergleichbar, die nur mit 9m bzw. 10m leuchten.
Der Abend des 1. April brachte wunderbare Sichtbedingungen. Außerdem waren zum Beobachtungszeitpunkt (20:47 MEZ) die beiden nördlichen Skybeamer nicht aktiv. Dadurch gelang noch einmal eine Aufnahme, auf der sich der Komet (nahe beim oberen Bildrand) deutlich von den Sternen unterscheidet. Die Bewegung des Kometen lässt sich beim Vergleich zur Aufnahme vom 31.3. noch gut erkennen. Das Sterndreieck, in dem Machholtz am 31.3. stand, ist am linken Bildrand zu sehen. Die Belichtungszeit bertrug nur 30 Sekunden. Trotzdem sind nun wieder Sternspuren zu erkennen. Das hat zwei Ursachen: Der Komet entfernt sich wieder vom Himmelspol und die Fokussierung gelang bei diesem Foto besser, als sonst. Brennweite: 200 mm (vgl. 309 mm bei Kleinbildformat).
Letzte visuelle Beobachtungen machten wir am Abend des 1.Mai. Im Astroscan 108/440 war der Komet noch als kleines Nebelfleckchen zu sehen. Heller, aber auch ohne jegliche Details zeigte ihn der neue 25-cm-Dobson von Jürgen Sauermann.