Für den diesjährigen Astronomietag hatte die VdS einen Sonnabend ausgewählt, an dem eine partielle Mondfinsternis stattfinden soll. An vielen Orten Deutschlands, der Schweiz und in Italien fanden Veranstaltungen statt, auch im Sternengarten von Altenburg.
Vor Beginn wurde ein Glasmosaik der Leipziger Künstlerin Viktoria Scholz an die vorbereitete Stelle auf dem Vereinsplatz gebracht. Die Herstellung des Mosaiks hatte zwei Wochen gedauert. Viele Menschen innerhalb und außerhalb der Gartenanlage Einheit hatten daran mitgearbeitet und eigene Ideen eingebracht. Dadurch enthält es eine Vielzahl von Details. Die Arbeiten am Mosaik gehörten nicht unmittelbar zum Astronomietag, doch es enthält einige astronomische Themen.
Die erste Veranstaltung des Astronomietags war ein Brainstorming über die Zukunft der Laube des Sternengartens. Das Dach ist nicht mehr zu reparieren. Deshalb soll es vorausschauend durch etwas Sternwartentaugliches ersetzt werden. Es wurden zahlreiche Ideen gesammelt. Meist wurde ein abschiebbares Dach bevorzugt, wobei es Argumente für ein Flachdach und ein Satteldach gab. Mit dabei war der Künstler Thomas Suchomel.
Unterdessen und danach gingen die Arbeiten am Einsetzen des Glasmosaiks weiter.
Eine gemischte Kaffeerunde aus Menschen, die am Astronomietag und an den Arbeiten am Glasmosaik teilnahmen, überbrückte die Zeit bis zur Beobachtung. Danke an Ursel für die Versorgung!
Bei Einbruch der Dunkelheit sah es durchwachsen aus. Mond und Jupiter waren in Wolkenlücken zu sehen. Doch dann zog es zu und es begann zu regnen. Die Wettervorhersage kündigte jedoch rechtzeitig vor dem Eintritt in den Kernschatten Wolkenlücken an. Die Zeit bis dahin wurde mit Gesprächen bei Glühwein im Vereinsheim verbracht.
Kurz nach 20 Uhr MESZ war es dann so weit. Der Mond war gerade in den Halbschatten der Erde eingetreten. Im Halbschatten
ist vom Mond aus gesehen partielle Sonnenfinsternis. Die Verdunkelung ist schwach und nur schwer erkennbar.
Fotografisch ist die leichte Verdunkelung am unteren Mondrand gut zu sehen (Aufnahme von Olaf Scholz).
Inzwischen waren die Menschen aus dem Vereinsheim zum Fernrohr gekommen.
Zwischendurch wurde auch Jupiter beobachtet. Dieser befand sich nahe beim Mond und das Fernrohr musste nicht weit geschwenkt werden.
Auf dem Tubus sind noch Wassertropfen vom Regen zu sehen.
Zu diesem Zeitpunkt war es 21:08. Der Mondrand sollte 21:35 in den Kernschatten eintreten.
Die Wartezeit auf den Kernschatten wurde mit Gesprächen überbrückt.
Sitzgelegenheiten erhöhten die Bequemlichkeit. Trotz des fortgeschrittenen Herbstes war die Lufttemperatur mild.
von Zeit zu Zeit bildeten sich "Milchstraßen" aus Wolken, doch zeigte sich der Mond immer wieder in Wolkenlücken.
Aus dem Laubenfenster fiel astrotypisches Rotlicht.
Der Kernschatten der Erde bedeckte zum Maximum um 22:15 MESZ nur 13% des Durchmessers der scheinbaren Mondscheibe. Für die Teile des Mondes, die sich im Kernschatten befinden ist totale Sonnenfinsternis. Da die Erdatmosphäre viel Licht in diese Zone streut, bleibt es dort trotzdem noch ziemlich hell und der Schatten ist unscharf. Dieses Restlicht verursacht bei totalen Mondfinsternissen eine rote bis rotbraune Färbung des verfinsterten Mondes. Es ist zu unterscheiden vom aschgrauen Mondlicht bei schmalen Mondsicheln, das durch Sonnenlicht entsteht, das von der Erde reflektiert wird.