Astronomietag 30. März 2019: Thema Lichtverschmutzung

Die Lichtverschmutzung wurde als Thema für den Astronomietag 2019 gewählt. Das ist auch wichtig, denn nachdem die Skybeamer einigermaßen eingedämmt worden sind, erwächst eine neue Bedrohung. Durch LEDs ist es möglich geworden, viel Licht mit hohen Blauanteilen kostengünstig in den Nachthimmel zu schicken. Dadurch wird der Himmel stark aufgehellt, Insekten und Vögel werden desorientiert und bei Menschen wird die Bildung des Schlafhormons Melatonin gestört, das das Wachstum mancher Tumore hemmt. Zudem ist die Störung der Dunkelanpassung hoch.

Der Astronomietag fiel 2019 auch mit der Earth Hour zusammen, bei der als Zeichen für den Schutz der Umwelt unnötige Beleuchtungen von 20:30 bis 21:30 abgeschaltet werden. Altenburg beteiligte sich zum ersten mal.

Das Thema Lichtverschmutzung bot sich auch auch aus einem anderen Grund an. Die bevölkerungsfreundlichsten Objekte, wie Mond, Jupiter und Saturn waren nicht zu sehen, dafür jede Menge Galaxien. Die Beobachtung dieser flächenhaften Objekte ist besonders anfällig gegen Lichtverschmutzung. Dabei wurden auf der Wiese hinter Buchenring 23-29 zwei Dobsons (20cm und 22cm Öffnung) verwendet. Im Virgohaufen und in der nahegelegenen M96-Gruppe waren mehrere Galaxien zu sehen. Nach besser war die hoch am Himmel stehende Whirlpool-Galaxie M51 in den Jagdhunden zu sehen.

Außerdem bot der mondlose Himmel Gelegenheit an, Methoden zur Bestimmung der Himmelshelligkeit zu zeigen. Die kostenlose Verlust der Nacht App führt von einem hellen Stern zu immer schwächeren Sternen, bis diese nicht mehr zu sehen sind. Eine andere Möglichkeit bietet das Sky Quality Meter, das die Himmelshelligkeit in Größenklassen je Quadratbogensekunde misst. Mit der Verlust der Nacht App kann man die Messwerte sofort in die Datenbank des internationalen Globe at Night Projekts übertragen.

20:15 MEZ, kurz vor Beginn der Earth Hour, zeigte das SQM 20,25 an und 20:38 MEZ 20,38. Diese leichte Verbesserung dürfte kaum auf die Abschaltungen zurückzuführen sein, denn die Dämmerung war noch nicht vollständig abgeschlossen. In Altenburg ist die Lichtverschmutzung durch Fassadenbeleuchtungen auch nicht so extrem, wie in Leipzig.

Gegen Ende wurde auch der Planetoid Pallas beobachtet. Die Beteiligung an der Beobachtung fiel deutlich geringer aus, als in den vergangenen Jahren. Neben dem Mangel an öffentlichkeitswirksamen Beobachtungsobjekten spielte eine Rolle, dass die Veranstaltung nicht mehr als Geocaching-Event angemeldet werden konnte.

Die Beobachtung fand ein gutes Echo in der Presse:


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