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Vorgeschichte

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm die Astronomie einen starken Aufschwung und bei den Fürsten der Deutschen Kleinstaaten wurde es Mode, Astronomen zu beschäftigen und Sternwarten einzurichten. So holten Herzog Ernst II. von Sachsen Gotha Altenburg 1786 Franz Xaver v. Zach an seinen Hof und ließ eine Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha errichten. V. Zach spielte eine wichtige Rolle bei einer internationalen Kampagne zur Suche nach Kleinplaneten in der Lücke zwischen Mars und Jupiter. Sein Schüler wurde Bernhard August v. Lindenau (1779-1854), der 1804 die Leitung der Sternwarte übernahm. Auch v. Lindenau widmete sich der internationalen Kommunikation, insbesondere durch Herausgabe von Zeitschriften, wie "Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde" und "Zeitschrift für Astronomie und verwandte Wissenschaften". 1835 wurde v. Lindenau Ehrenmitglied der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes (NGdO, später NFGdO). Dort hielt er Vorträge zu astronomischen und geologischen Themen.
Ab 1877 setzte nach über zwanzigjähriger Pause wieder eine astronomische Vortragstätigkeit ein. Aktiv waren hierbei Dr. Hübler (Mond, 1877), Dr. Rothe (Marsmonde, 1878), Dr. Voretzsch (Geschichte der Refraktoren; 250. Todestag von Gallilei, 1892), Winkler (Sonnenflecken, 1894), Dr. Schmidt (Sonnenprotuberanzen) und Prof. Flemming (Die Wirkung der Erdrotation, Über Weltzeit).
1898 wurde eine Sternwarte gegründet. Die Leitung übernahm Friedrich Krüger, der 1901 ins Direktorium der NGdO gewählt wurde. Krüger hielt mehrere Vorträge bei der NGdO.

Der damals in Mittweida ansässige Bernhard Schmidt, der nicht identisch mit o.g. Dr. Schmidt ist, baute 1903 für die Altenburger Sternwarte sein erstes, für professionelle Zwecke gedachte Fernroht, ein Spiegelteleskop. Schmidt ist vor allem bekannt durch die Erfindung des Schmidt-Spiegelteleskops. Krüger ging 1909 nach Arhus in Dänemark.  1910 wurde die Sternwarte geschlossen. Das Gebäude wird heute als Wohnhaus genutzt.
Auch in der Freimaurerloge "Archimedes zu den drei Reißbrettern" interessierte man sich für die Astronomie. Z.B. hielt Br. Patuschka am 3. März 1927 einen Klubvortrag zum Thema "Sternenhaufen, Nebelflecke, Weltraum".
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts existierte die herzogliche Sternwarte Wolfersdorf, die von Ernst Joachim Meyer und Herzog Ernst II. betrieben wurde. Am 16-cm-Refraktor wurde ein Fotometer mit Kalium-Argon-Zelle betrieben. Damit wurden Veränderliche Sterne, darunter zwei Novae, beobachtet. Das war damals High-Tech-Elektronik. Wegen der Beschäftigung mit Veränderlichen Sternen bestand eine enge Verbindung zu Cuno Hoffmeister in Sonneberg. Hoffmeister hielt 1938 einen Vortrag bei der NGdO über Beobachtungen in Namibia. Die Sternwarte Sonneberg hat im Gegensatz zu den Altenburger Sternwarten den Wirren der Geschichte standgehalten und ist weltweit gerühmt für ihre lückenlose fotografische Himmelsüberwachung seit vielen Jahrzehnten.

In der DDR-Zeit existierten von Mitte der 50er Jahre bis 1968 und von 1982 bis 1990 beim Kulturbund Fachgruppen Astronomie. Nach der Wende wurde die Arbeit unterm Dach der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes (NfGdO) fortgesetzt. Die Tätigkeit beschränkte sich aber auf gelegentliche Beobachtungen. Im August 1995 erweiterte das 1. Altenburger Teleskoptreffen den Bekanntenkreis und ab Herbst 1995 bis 1998 firmierten wir als Astronomieklub beim Alternative Jugendprojekte e.V.  In diese Zeit fielen bedeutende Ereignisse, wie die Kometen Hyakutake und Hale-Bopp, eine Saturnbedeckung durch den Mond und mehrere Finsternisse, deren Beobachtung nicht durch schlechtes Wetter verhindert wurde. Es wurde auch mit der Praxis begonnen, nicht astronomische Veranstaltungen zur Popularisierung der Astronomie zu nutzen. So wurden Tage des ausländischen Mitbürgers, 1.Mai-Feiern, Vereinstage u.a. für öffentliche Beobachtungen genutzt.

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